Neuzugänge bei den Klammeraffen

Der Zoo Neuwied freut sich, die Ankunft zweier weiblicher Brauner Klammeraffen aus dem Zoo Barcelona bekanntzugeben. Die beiden Tiere sind wohlbehalten am Rhein eingetroffen und wurden in den vergangenen Tagen behutsam an ihr neues Umfeld gewöhnt. Kurz nach ihrer Ankunft begann die schrittweise Vergesellschaftung mit den zwei bereits in Neuwied lebenden Männchen – ein wichtiger Beitrag zum Europäischen Ex-situ-Programm (EEP) zur Erhaltung dieser stark bedrohten Art. Die Zusammenführung verlief sehr positiv: Nach vorsichtiger Annäherung zeigte die Gruppe schnell sozial gefestigtes Verhalten und bewegt sich inzwischen harmonisch durch ihre Anlage. Kleinere Rangeleien zur Klärung der Rangordnung sind völlig normal und können sich immer wieder ereignen. Braune Klammeraffen besitzen einen schlanken Körperbau, extrem lange Gliedmaßen und einen kräftigen Greifschwanz, der ihnen als „fünfte Hand“ dient. Das Fell variiert von hell- bis dunkelbraun, während Kopf und Gliedmaßen oft dunkler gefärbt sind. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich kaum; einzig die Weibchen besitzen einen länglichen, röhrenförmigen Hautfortsatz im Genitalbereich (den sogenannten „Pseudopenis“), der eine Geschlechtsbestimmung auch für Besucher erleichtert. „Die Vergesellschaftung verlief harmonisch“, berichtet Tierpflegerin Lena Weeser aus der Prinz Maximilian zu Wied Halle. „Schon nach kurzer Zeit zeigten die Tiere ausgeprägtes Sozialverhalten – viel Körperkontakt, gemeinsames Ruhen und [...]

Neuzugänge bei den Klammeraffen2025-12-02T09:55:21+01:00

Weihnachts-Wunschliste der Tiere

Wunschzettel schreiben gehört bei vielen Kindern, und manchem Erwachsenen, fest zum alljährlichen Vorweihnachts-Programm. Auch im Zoo Neuwied wird seit 2017 immer im November eine Wunschliste zusammengestellt: Statt Videospielen, Rennautos und Puppenhäusern stehen hier jedoch ganz andere Wünsche drauf. Tierpflegerinnen und Tierpfleger, Kuratoren, Handwerker, Zoopädagogen und Tierärzte sammeln hier Dinge, die ihnen die Arbeit für und mit ihren tierischen Schützlingen erleichtern oder den Tieren selbst das Leben abwechslungsreicher, interessanter oder bequemer gestalten. „Im Gegensatz zu den meisten anderen Zoos in Deutschland muss sich der Zoo Neuwied zum größten Teil selbst finanzieren, da er privat geführt wird. Der Zuschuss aus der öffentlichen Hand zum laufenden Betrieb liegt bei unter 5%. Der sprichwörtliche Löwenanteil muss also selbst aufgebracht werden, hauptsächlich durch Eintrittsgelder und auch durch Spenden“, erklärt die stellvertretende Zoodirektorin Jasmin Kuckenberg. „Wir arbeiten daher sehr kostenbewusst, vergleichen die Preise für Futtermittel, Baumaterial und Dienstleistungen vor jeder Anschaffung ganz genau – an der Qualität können und wollen wir aber nicht sparen. Wir können die Tierhäuser und Gehege auch nicht einfach weniger heizen um die Energiekosten zu senken. Daher sparen wir, wie die meisten Menschen, eher am Luxus.“ Wobei die Luxusgüter eines Zoos nicht goldene Armbanduhren, Wochenendtrips oder teure [...]

Weihnachts-Wunschliste der Tiere2025-11-27T11:41:49+01:00

Bildung für Nachhaltige Entwicklung im Fokus

Wie können Kinder, Jugendliche und Erwachsene noch besser für Umweltschutz und nachhaltiges Handeln begeistert werden? Mit dieser und ähnlichen Fragen beschäftigten sich die Teilnehmenden des diesjährigen Stationsleitungstreffens der LernOrte Nachhaltigkeit Rheinland-Pfalz, das am 5. November 2025 in der Zooschule des Zoo Neuwied stattfand. Organisiert wurde das Treffen vom Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz. Vertreterinnen und Vertreter der landesweiten Bildungsstationen nutzten das Treffen, um sich über aktuelle Projekte, neue pädagogische Konzepte und Kooperationsmöglichkeiten auszutauschen. Besonders im Fokus standen verschiedene Strategien zur Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Die Zooschule Neuwied stellte in diesem Rahmen ihre vielfältigen Angebote im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) vor. „Wir möchten Kinder und Erwachsene gleichermaßen für die Zusammenhänge in der Natur sensibilisieren und zeigen, wie jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann“, erklärte Franziska Waked, Leiterin der Zooschule Neuwied. „Das Stationsleitungstreffen war eine wunderbare Gelegenheit, sich mit anderen Lernorten zu vernetzen und voneinander zu lernen.“ Das Netzwerk LernOrte Nachhaltigkeit Rheinland-Pfalz umfasst zahlreiche außerschulische Bildungseinrichtungen, die sich dem Ziel verschrieben haben, Nachhaltigkeit erlebbar zu machen – von Umweltzentren über Naturparks bis hin zu Bildungseinrichtungen wie der Zooschule Neuwied. Durch den regelmäßigen Austausch werden gemeinsame Projekte angestoßen und innovative Lernformate entwickelt, die Nachhaltigkeit [...]

Bildung für Nachhaltige Entwicklung im Fokus2025-11-16T08:52:08+01:00

Südamerika-Feeling im Herbstgrau

Wenn das Wetter kühler und ungemütlicher wird, entscheiden sich alljährlich immer weniger Menschen für einen Zoobesuch als Freizeitbeschäftigung. „Diese Saisonalität erleben alle Zoos und so ganz werden wir uns davon wahrscheinlich auch nie befreien können“, vermutet Jasmin Kuckenberg, die stellvertretende Direktorin des Zoo Neuwied. „Aber um diesem Phänomen entgegenzuwirken und auch in der kühlen Jahreszeit attraktiv für Besuchende zu bleiben, setzen Zoos in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt auf den Bau von Tierhäusern, die es den Leuten ermöglichen, Tiere aus tropischen Regionen auch dann noch zu erleben, wenn es für diese in ihren Außenanlagen zu kalt ist.“ Aus diesem Grund hat der Zoo Neuwied bereits im Jahr 2018 die Prinz Maximilian zu Wied-Halle eröffnet, ein großes Tierhaus in dem rund 20 Tierarten aus Südamerika ganzjährig Bedingungen vorfinden, bei denen sie sich wohlfühlen. „Die Halle ist seitdem eines unserer Highlights und bei den Besuchenden sehr beliebt. Das merken wir auch daran, dass die Anzahl der Jahreskarten im Jahr nach der Eröffnung um rund 25% im Vergleich zum Jahr vor Eröffnung gestiegen ist, da für viele Leute durch die Halle auch Zoobesuche im Herbst und Winter lohnender wurden“, berichtet Kuckenberg. „Und auch aus zoologischer Sicht ist das Haus [...]

Südamerika-Feeling im Herbstgrau2025-10-30T09:35:52+01:00

Strahlenschildkröten für die neue Madagaskar-Anlage

Dicke Panzer mit leuchtenden Linien und dazu ein sonniges Gemüt: Drei Strahlenschildkröten sind die neuesten Bewohner des Exotariums im Zoo Neuwied. Damit kehrt auf der Fläche, auf der bis vor Kurzem noch australische Beuteltiere lebten, ein Hauch von Madagaskar ein. „Wir haben das Gehege komplett umgebaut und thematisch auf madagassische Arten ausgerichtet“, erklärt Thorben Maur, Revierleiter im Exotarium. „Die Beuteltiere waren zwar sehr spannend, aber durch ihre ausgeprägte Nachtaktivität tagsüber kaum zu sehen. Jetzt können unsere Besucher Tiere beobachten, die sowohl optisch faszinieren als auch aktiv am Tag sind.“ Die drei Strahlenschildkröten – ein Männchen und zwei Weibchen – stammen aus einer Privathaltung, in der sie über 25 Jahre lang liebevoll gepflegt wurden. Aus Altersgründen suchten die bisherigen Besitzer rechtzeitig eine neue Unterbringung, bevor ihre langjährigen Schützlinge sie womöglich überleben würden – denn Strahlenschildkröten können über 100 Jahre alt werden. „Wir freuen uns sehr, den Tieren hier ein dauerhaftes Zuhause bieten zu können“, berichtet der Tierpfleger. „Die bisherigen Besitzer haben sie vorbildlich gehalten, was wir nicht nur an der äußerst umfangreichen Dokumentation über die Tiere erkennen, sondern vor allem auch an ihrem Zustand. Sie sind gesund und fit, und mit ihren 25 Jahren auch bereits [...]

Strahlenschildkröten für die neue Madagaskar-Anlage2025-10-23T09:55:11+02:00

Erneuter Zuchterfolg bei den Saruskranichen

Gute Nachrichten aus dem Vogelrevier des Zoo Neuwied: Auch in diesem Jahr konnten die Tierpfleger erneut einen Zuchterfolg bei den Saruskranichen verbuchen, den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Am 13. und 14. September sind zwei Küken geschlüpft – ein wichtiger Schritt für den Erhalt dieser beeindruckenden, in ihrer Heimat Südostasien stark bedrohten Vogelart. „Dass wir gleich im zweiten Jahr hintereinander Nachwuchs bei unseren Saruskranichen haben, freut uns riesig“, berichtet Jonas Feinkohl, Revierleiter des Vogelreviers. „Das zeigt, dass sich unsere Tiere auf der neuen Anlage, die wir 2023 eröffnet haben, wirklich wohlfühlen und die Haltungsbedingungen optimal sind. Saruskraniche werden im Zoo Neuwied nämlich schon seit über 30 Jahren gehalten, aber vor dem Umzug ins ‚Kranichufer‘ hat es mit der Zucht nie funktioniert.“ In der Natur legen die weiblichen Kraniche ein bis zwei Eier und nur etwa 30 % aller Brutpaare schaffen es, einen oder beide ihrer Jungvögel erfolgreich aufzuziehen. Auch im Zoo Neuwied hat dieses Jahr leider nur eines der zwei Jungtiere die ersten kritischen Wochen überlebt. Dieses Jungtier entwickelt sich aber hervorragend. „Es ist neugierig, aktiv und folgt seinen Eltern auf Schritt und Tritt“, so Feinkohl. „Besucher können die Kranichfamilie derzeit gut auf der Anlage [...]

Erneuter Zuchterfolg bei den Saruskranichen2025-10-15T13:08:53+02:00

Bauen für die Zoo-Entwicklung

„Ein Zoo ohne Baustellen ist auf dem absteigenden Ast“, behauptet Mirko Thiel. Demnach entwickelt sich der Zoo Neuwied, dessen Zoodirektor er seit 14 Jahren ist, äußerst gut, denn an Baustellen mangelt es im größten Zoo von Rheinland-Pfalz aktuell nicht. „Da sich in der Zoowelt ständig neue Entwicklungen ergeben, laufend neue Erkenntnisse aus Tierhaltung, Verhaltensforschung und Veterinärmedizin berücksichtigt werden müssen, kann ein moderner Zoo sich keinen Stillstand leisten. Ein Zoo, der seine Tiere bestmöglich halten und gleichzeitig den Besuchern ein attraktives Erlebnis bieten möchte, muss sich ständig selbst kritisch überprüfen und nachbessern.“ Natürlich weiß der Biologe auch, dass Baustellen nicht bei allen Besuchern auf Verständnis stoßen: “Wir versuchen immer, nicht an zu vielen Stellen gleichzeitig zu bauen und vor allem auch alle Wege offen zu halten, sodass keine Sackgassen entstehen. Trotzdem ist es natürlich nicht schön, beim Zoobesuch an mehreren Stellen keine besetzten Gehege, sondern im Bau befindliche, unfertige Anlagen vorzufinden. Über veraltete Anlagen mit mangelnder Strukturierung des Lebensraums und schlechter Bausubstanz beschweren sich jedoch deutlich mehr Besucher – und diese Mängel lassen sich eben nur durch Baumaßnahmen beheben. Immerhin sind diese ja auch zeitlich begrenzt und hinterher steht an der Stelle etwas Schönes. Das macht [...]

Bauen für die Zoo-Entwicklung2025-10-09T12:49:31+02:00

Capybara-Drillinge geboren

Vor drei Wochen, am 13. September, konnten Besucher des Zoo Neuwied etwas ganz Besonderes beobachten: Am hellichten Tag brachte Capybara-Weibchen Maddy auf der Außenanlage ihr allererstes Jungtier zur Welt. „Selbst für uns Tierpfleger ist es selten, dass wir Zeugen einer Geburt werden, da die meisten Tiere ihre Jungen nachts zur Welt bringen. Und in der Regel ziehen sich die Mütter zur Geburt außerdem an einen geschützten Ort zurück – dass eine Geburt tagsüber auf der Außenanlage stattfindet ist also eine kleine Sensation“, erzählt Martina Hartung. Dass Maddy trächtig war, war der Tierpflegerin bereits bekannt: „Sie war sehr rund geworden und auch die Zitzen waren deutlich angeschwollen“, berichtet die Tierpflegerin, „aber da es viele Deckakte über einen längeren Zeitraum hinweg gab und auch die Tragzeit nicht immer genau gleichlang ist, konnten wir trotzdem nicht genau vorhersehen, wann es soweit sein würde.“ Nach der Geburt des ersten Jungtiers beeilten sich Martina Hartung und ihr Team, Maddy und ihr Junges in den Stall zu bringen. „Da Maddy zum ersten Mal Mutter ist, wollten wir ihr möglichst viel Ruhe geben, um eine starke Bindung aufbauen zu können“, erklärt die Tierpflegerin. Capybara-Jungtiere kommen, anders als viele andere Nagetiere, bereits weit [...]

Capybara-Drillinge geboren2025-10-02T16:37:15+02:00

Erstmals Nachwuchs bei den Paradieskranichen

Schon seit über 30 Jahren werden Paradieskraniche im Zoo Neuwied gehalten. Das aktuelle Pärchen der imposanten blaugrauen Vögel mit den auffällig langen Federn ist bereits seit 2004 zusammen, hatte jedoch noch nie Nachwuchs – bis jetzt! Jonas Feinkohl, der Revierleiter des Vogelreviers, ist hoch erfreut: „Nach den Saruskranichen, die ebenfalls nach jahrzehntelanger Haltung im vergangenen Jahr erstmals erfolgreich Nachwuchs großgezogen haben, ist dies nun die zweite Kranich-Art, bei der unsere Bemühungen endlich belohnt werden.“ Für die beiden Arten wurde 2023 eine neue Anlage eröffnet. Im „Kranichufer“ haben die Vögel mehr Platz als zuvor, bessere Möglichkeiten, sich zurückzuziehen, eine komplett übernetzte Außenanlage und mehrere miteinander verbundene Räume im Stallgebäude, die Menschen und Tieren einen entspannteren Umgang miteinander ermöglichen. Für den Tierpfleger sind das alles Faktoren, die zur erfolgreichen Nachzucht beigetragen haben: „Die Saruskraniche hatten durch die neue Anlage erstmals genug Ruhe um entsprechend ihrer Art zu balzen und dann auch erfolgreich zu brüten.“ Bei den Paradieskranichen sieht die Situation etwas anders aus: „Die beiden haben schon seit Jahren regelmäßig Eier gelegt, die jedoch immer wieder durch das Männchen zerstört wurden. In der Vergangenheit haben wir mehrmals Eier entnommen und im Inkubator bebrütet, aber oft waren diese [...]

Erstmals Nachwuchs bei den Paradieskranichen2025-09-26T12:07:54+02:00

Abschied von Schröder

Er war einer der bekanntesten Bewohner des Zoo Neuwied, auf vielen Plakaten zu sehen und äußerst beliebt bei den Besuchern: Berberlöwenkater ‚Schröder‘. Drei Jahre nach der Ankunft der ersten Berberlöwen aus Marokko war Schröder im Mai 2006 nach mehreren Würfen mit weiblichen Jungtieren der erste männliche Berberlöwennachwuchs in der Deichstadt. „Alle Jungtiere vor und nach ihm haben afrikanische Namen bekommen, aber da kurz vor seiner Geburt unser langjähriger Raubtierpfleger gestorben war, haben wir ihm zu Ehren den kleinen Kater etwas unkonventionell ‚Schröder‘ genannt“, erinnert sich Zoodirektor Mirko Thiel. 2010 übernahm Schröder die Rolle des Zuchtkaters im Zoo Neuwied und zeugte zwischen 2011 und 2021 dreizehn gesunde Jungtiere, die mittlerweile in Zoos und Tierparks in ganz Europa leben und selbst vielfach schon Nachwuchs hatten. „Der Berberlöwe, die nordafrikanische Unterart des Löwen, ist in ihrem natürlichen Lebensraum im Atlasgebirge bereits vor ziemlich genau 100 Jahren ausgerottet worden“, weiß der Zoodirektor. „Die heutige europäische Zoopopulation stammt von einigen wenigen Individuen ab, die in einem Privatreservat des marokkanischen Königshauses überdauert hatten, von wo wir 2003 drei Tiere importiert haben. Aktuell wird die Population der Berberlöwen in Europa vom Zuchtbuch mit unter 50 Tieren angegeben – da kann man sich [...]

Abschied von Schröder2025-09-18T10:49:28+02:00
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