Über Alexandra Japes

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Die Wunschliste der Tiere

Wunschzettel schreiben gehört bei vielen Kindern, und manchem Erwachsenen, fest zum alljährlichen Vorweihnachts-Programm. Auch im Zoo Neuwied wird seit 2017 immer im November eine Wunschliste zusammengestellt: Statt Videospielen, Rennautos und Puppenhäusern stehen hier jedoch ganz andere Wünsche drauf. Tierpflegerinnen und Tierpfleger, Kuratoren, Handwerker und Tierärzte sammeln hier Dinge, die ihnen die Arbeit für und mit ihren tierischen Schützlingen erleichtern oder den Tieren selbst das Leben abwechslungsreicher, interessanter oder bequemer gestalten. „Im Gegensatz zu den meisten anderen Zoos in Deutschland muss sich der Zoo Neuwied zum größten Teil selbst finanzieren, da er privat geführt wird. Der Zuschuss aus der öffentlichen Hand zum laufenden Betrieb liegt bei weit unter 10%. Der sprichwörtliche Löwenanteil muss also selbst aufgebracht werden, hauptsächlich durch Eintrittsgelder und auch durch Spenden“, erklärt Zoodirektor Mirko Thiel. „Wir arbeiten daher sehr kostenbewusst, vergleichen die Preise für Futtermittel, Baumaterial und Dienstleistungen vor jeder Anschaffung ganz genau – an der Qualität können und wollen wir aber nicht sparen. Wir können die Tierhäuser und Gehege auch nicht einfach weniger heizen um die Energiekosten zu senken. Daher sparen wir, wie die meisten Menschen, eher am Luxus.“ Wobei die Luxusgüter eines Zoos nicht goldene Armbanduhren, Wochenendtrips oder teure Parfüms sind: [...]

Die Wunschliste der Tiere2024-11-08T10:34:11+01:00

Willkommen im Outback

Nach zweieinhalb Jahren Planung und Bau wurde im Zoo Neuwied heute eine neue Tieranlage eröffnet, die ihresgleichen sucht: Ein 1000 Quadratmeter großes, für Besucher begehbares Gehege für australische Vögel. „Bereits als der Zoo in den 70er Jahren noch ‚Tierpark Hubertushof‘ hieß, lag ein Haltungsschwerpunkt auf der australischen Fauna, wovon die größte Känguruherde Europas noch heute zeugt“, erinnert sich Zoodirektor Mirko Thiel. „Mit dieser Anlage schlagen wir also sozusagen die Brücke zwischen einer alten Tradition und moderner Tierhaltung.“ Die Baugenehmigung für die zum Teil aus Landesmitteln geförderte Anlage wurde bereits 2022 erteilt. Aufgrund der äußerst dynamischen Lage im Bausektor und Unklarheiten bezüglich der Statik verzögerte sich der Baubeginn jedoch, sodass erst 2023 mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden konnte. „Was als relativ simples Projekt angedacht war, hat zwischenzeitlich viele Nerven gekostet“, erinnert sich Dieter Neuer, der kaufmännische Geschäftsführer des Zoos, der als gelernter Architekt das Projekt für den Zoo koordiniert hat. „Umso glücklicher sind wir, dass die Anlage nun nach allen Komplikationen und Verzögerungen endlich fertig ist, und unser Zoo somit um eine Attraktion reicher.“ Jan Einig, der als Oberbürgermeister der Stadt Neuwied das Amt des Vorsitzenden des Fördervereins Zoo Neuwied e.V. bekleidet, eröffnete im Beisein [...]

Willkommen im Outback2024-11-08T10:28:05+01:00

Tierische Super-Sinne

Reglos liegt die große Schlange da, bis sie plötzlich den Kopf hebt und lautlos auf die Menschengruppe zugleitet, die in der Nähe hockt und sie beobachtet… „Wie die Schlange jetzt wahrgenommen hat, dass wir hier sind, kann ich nicht genau sagen.“ Eva Fritsch, die Zoopädagogin des Zoo Neuwied, erklärt: „Grundsätzlich verfügen Tiere über die gleichen Sinne wie wir: Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken.“ Die Sinne sind jedoch bei Tieren sehr unterschiedlich ausgeprägt: „Schlangen sind fast völlig taub, und bei Pythons wie unserem Netzpython sind auch die Augen nicht besonders gut. Dafür ist ihre taktile Wahrnehmung besonders fein ausgeprägt.“ Darunter versteht man alles, was mit dem größten Sinnesorgan aller Lebewesen, der Haut, wahrgenommen wird. Dazu zählen Berührungen, Schmerzreize und Temperaturreize. „Die Mechanorezeptoren von Schlangen, die also Berührungen und Druck wahrnehmen, erspüren feinste Vibrationen im Boden und verraten so die Anwesenheit von Beutetieren oder Feinden“, weiß die Zoopädagogin. „Außerdem sind die Thermorezeptoren, anders als bei uns Menschen, nicht einigermaßen gleichmäßig über den Körper verteilt, sondern liegen in speziellen Temperaturgruben entlang des Mauls des Python sehr stark gebündelt vor. Mit diesen Gruben kann die Schlange feinste Temperaturunterschiede in der Umgebung erkennen – ich stelle mir das vor [...]

Tierische Super-Sinne2024-10-17T10:55:02+02:00

Umzug nach Down Under

Rote Felsen, rotbrauner Sand, „Kangaroo Crossing“-Schilder und dazu das Gekreische zahlloser Sittiche – nur das feuchtkalte Wetter passt so gar nicht zur australisch anmutenden Umgebung. Abgesehen davon ist die Illusion fast perfekt: „Uns war wichtig, dass Besucher sich nicht einfach nur frei zwischen verschiedenen australischen Vögeln bewegen können, sondern sich wirklich nach Australien versetzt fühlen. Das ist dann nochmal ein ganz anderes, intensiveres Erlebnis“, beschreibt Kurator Maximilian Birkendorf die Idee hinter dem neuesten Projekt des Zoo Neuwied, welches kurz vor der Vollendung steht. Die Großvoliere wurde zentral im Zoo in der Nähe des Spielplatzes errichtet und ist, neben dem Streichelzoo, das erste Gehege, in das Besucher zu den Tieren hineingehen können. In der naturnah gestalteten, rund 1000 Quadratmeter großen Voliere bewegen sich Besucher auf breiten, barrierefrei angelegten Wegen zwischen den Tieren. Fast 200 Vögel werden in dem Gehege leben, neben den für Australien typischen Wellen- und Nymphensittichen auch Kakadus, Diamanttäubchen und die bodenbewohnenden Maskenkiebitze. Die ersten sind schon da: „Damit die Tiere bei der Eröffnung ein natürliches, entspanntes Verhalten zeigen ist es wichtig, dass sie vorher ausreichend Zeit haben, sich an ihre neue Umgebung und neue Mitbewohner zu gewöhnen“, erklärt Birkendorf. „Beim Einsetzen der Tiere [...]

Umzug nach Down Under2024-10-10T13:49:18+02:00

Nesthocker-Nachwuchs

Heiseres Krächzen begrüßt die Besucher des Zoo Neuwied aktuell, wenn sie sich der großen Voliere nähern, die sich die bedrohten Wollhalsstörche mit den Nachtreihern teilen. Um dessen Ursprung zu finden muss man den Kopf etwas in den Nacken legen: „Die Asiatischen Wollhalsstörche bauen ihre Nester, wie unsere einheimischen Weißstörche auch, gern hoch oben“, weiß Tierpflegerin Martina Hartung. Aktuell sitzen im Nest zwei Küken, die Ende August geschlüpft und seitdem schon ordentlich gewachsen sind – und immer Hunger haben. „Stelzvögel gehören zu den Nesthockern, ihre Küken kommen also hilflos und fast unbefiedert zur Welt und verbringen die ersten Lebenswochen im Nest, bis sie ihr erstes richtiges Federkleid entwickelt haben und groß und stark genug sind, das Nest zu verlassen“, erklärt die Revierleiterin. „Nesthocker-Küken sehen in den Augen der meisten Leute zwar nicht so niedlich aus wie kleine Hühner- oder Gänseküken, die als Nestflüchter von Anfang an flauschig befiedert durch die Gegend laufen. Dafür kann man bei unseren Nesthockern aber wunderbar das elterliche Brutpflegeverhalten beobachten. Die Küken betteln laut rufend, und die Altvögel kommen und versorgen ihren Nachwuchs mit Futter – das ist total interessant anzuschauen“, findet die Tierpflegerin. Ähnliches lässt sich derzeit auch am Kranichufer beobachten, [...]

Nesthocker-Nachwuchs2024-09-19T13:15:11+02:00

Tierisch inklusiv

Schon früh am Morgen, bevor die Besucher in den Zoo Neuwied strömen, ist in den Gehegen viel los: Der Streichelzoo wird gefegt, die Roten Varis bekommen ihr Frühstück, in der Südamerikahalle und im Exotarium werden die Scheiben der Gehege geputzt, Futterlaub für die Wirbellosen wird geschnitten, bei den Gänsen wird saubergemacht und im Huftierstall wird ausgemistet. All diese tierpflegerischen Arbeiten werden wochentags von ganz besonderen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ausgeführt: Schon seit fast 15 Jahren ist der Zoo Neuwied Einsatzort einer ausgelagerten Arbeitsgruppe aus Werkstattbeschäftigten des Heinrich-Hauses. „Viele aus der Arbeitsgruppe sind schon seit über 10 Jahren im Zoo beschäftigt, andere sind erst nach und nach dazu gekommen“, erzählt Alexandra Japes. Eines haben sie laut der Pressesprecherin des Zoos aber alle gemeinsam: „Sie sind eine echte Unterstützung für uns. Die meisten werden dauerhaft in den gleichen Revieren eingesetzt. Dadurch kennen sie die täglichen Routinen und führen diese mit der Zeit zunehmend selbstständig aus. Das gibt unseren Fachkräften in der Tierpflege größere Flexibilität, Sonderarbeiten in ihren Tagesablauf zu integrieren und auf Unvorhergesehenes zu reagieren.“ Koordiniert wird die Arbeitsgruppe von Betreuer Uwe Backes. Er ist stolz darauf, die Gruppe in den letzten Jahren kontinuierlich vergrößert zu haben: „Nicht jeder [...]

Tierisch inklusiv2024-09-19T13:10:48+02:00

Ein neuer Star im Zoo

Seit ein paar Tagen mischt sich in den vielstimmigen Chor, der Besuchern am Avimundo entgegenschallt, eine neue Vogelstimme. In der Vogelwelt am südwestlichen Rand des Zoo Neuwied ist auf der afrikanischen Seite der Volierenreihe mit dem Dreifarben-Glanzstar eine neue Art eingezogen. Der auffällige, mehrfarbig schillernde Singvogel wohnt gemeinsam mit Kronenkiebitzen und Von-der-Decken-Tokos, mit denen er auch in der Natur in weiten Teilen seines Verbreitunggebietes den Lebensraum teilt, in der großen Ostafrika-Voliere. „Solche Vergesellschaften mehrerer unterschiedlicher Arten, die im gleichen Lebensraum vorkommen, streben wir in Zoos an, wo immer es geht“, erklärt Maximilian Birkendorf. „Dadurch wird nicht nur die Beobachtung der Tiere für die Menschen interessanter, es ist auch zoopädagogisch sinnvoll, weil es die natürlichen Beziehungen verschiedener Arten untereinander abbildet, wie wir sie in jedem Ökosystem finden. Und nicht zuletzt bedeutet das Zusammenleben mit anderen Arten immer auch Abwechslung und neue Reize für die Tiere und ist somit vorteilhaft fürs Tierwohl. Zu beachten ist dabei natürlich, dass sich die Tiere nicht gegenseitig stören oder sich am Futter der anderen bedienen“, betont der Kurator. Die attraktiven Glanzstare sind Weichfresser, die hauptsächlich Früchte, Beeren und kleine Insekten fressen, während die deutlich größeren Tokos sich überwiegend von kleinen Wirbeltieren, [...]

Ein neuer Star im Zoo2024-09-19T13:01:04+02:00

Fledermäusen unter die Flügel greifen

Obwohl noch spätsommerliche Temperaturen im Kreis Neuwied vorherrschen, ist es morgens unter den hohen Bäumen auf dem Iserkopf noch angenehm kühl. Maximilian Birkendorf und Alexandra Japes vom Zoo Neuwied begutachten gemeinsam mit Revierförster Bernd Frorath, Fledermausexperte Stefan Kolling und Detlef Mohr, dem Ortsbürgermeister der Gemeinde Isenburg, eine Baumgruppe. Das Ziel: Flächen festlegen, deren Baumbestand besonders geeignet ist, zukünftig bedrohten Fledermaus-Arten als Unterschlupf zu dienen, und diese dann aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herauskaufen. Biologin Alexandra Japes erklärt: „10.000 Euro aus den Einnahmen unseres Artenschutz-Euros, also der freiwilligen Spende, die erfreulich viele unsere Zoobesucher mit dem Eintritt leisten, möchten wir gern lokal verwenden. Fledermäuse sind eine der bedrohtesten Artengruppen Deutschlands: Alle 25 heimischen Arten sind im Rückgang begriffen. Hauptgrund sind schwindende Lebensräume und ein knapper werdendes Nahrungsangebot – und an diesen Punkten setzt unser Vorhaben an.“ Eine erst kürzlich durch Naturschutz-Fachmann Stefan Kolling durchgeführte Bestandserfassung im durch die Flora-Fauna-Habitatrichtlinie geschützten Gebiet „Brexbach- und Saynbachtal“ ergab für diese Bereiche in Isenburg einen besonders artenreichen Fledermausbestand mit mindestens 10 verschiedenen Arten, darunter die besonders seltene Bechsteinfledermaus und das Große Mausohr. Die Pressesprecherin des Zoos deutet auf die hohen, verzweigten Buchen und fährt fort: „Beide Arten sind auf Wälder mit [...]

Fledermäusen unter die Flügel greifen2024-09-04T13:12:01+02:00

Erstzucht bei den Saruskranichen

Es herrschen hochsommerliche Temperaturen im größten Zoo von Rheinland-Pfalz, und obwohl ihm der Schweiß auf der Stirn steht, strahlt Maximilian Birkendorf mit der Sonne um die Wette. Der Grund dafür stakst im Gehege hinter ihm auf langen Beinchen durchs hohe Gras: „Wir haben erstmals in der Geschichte des Zoo Neuwied erfolgreich Saruskraniche nachgezogen“, verrät der Kurator. „Saruskraniche sind nicht nur in ihrem natürlichen Lebensraum in Südostasien hochbedroht, sie werden auch selten in Zoos gezeigt und noch seltener erfolgreich nachgezogen. In Deutschland hat nur der Zoo Karlsruhe regelmäßig Nachwuchs bei dieser Art.“ Den Grund für den diesjährigen ersten Zuchterfolg der Saruskraniche, die schon seit über 30 Jahren in Neuwied gehalten werden, sieht Birkendorf vor allem in der neuen Anlage, die der Zoo im Frühjahr 2023 eröffnet hat. „Die Anlage bietet mit ihrer Weitläufigkeit und Struktur viel bessere Bedingungen für die scheuen Vögel, ihr natürliches Balz- und Brutverhalten auszuleben“, erklärt er. Trotzdem war es während der Brutzeit notwendig, die Anlage bis auf einen kleinen Besuchereinblick durch die Scheibe komplett abzuschirmen, da der Hahn das Gelege vehement verteidigt hat. „Darüber hinaus hat sich unser engagiertes Vogelteam in den letzten Jahren immer tiefer in die speziellen Bedürfnisse dieser Art [...]

Erstzucht bei den Saruskranichen2024-08-18T10:47:05+02:00

Affenhitze im Zoo

Die Sonne scheint vom strahlend blauen Himmel und trotz der frühen Vormittagsstunde ist die 20-Grad-Marke bereits geknackt – der Sommer hat doch noch Einzug gehalten im größten Zoo von Rheinland-Pfalz. „Wurde ja auch Zeit“, findet Jasmin Kuckenberg „das nasskalte Wetter im Mai und Juni hat nicht nur auf die allgemeine Stimmung gedrückt, es hat sich auch negativ auf die Besuchszahlen ausgewirkt, die sonst besonders an den langen Feiertagswochenenden immer sehr gut sind.“ Die stellvertretende Direktorin des Zoo Neuwied ist daher sehr erleichtert, dass die Ferien doch noch mit sonnig-warmem Wetter aufwarten. „Wir haben zwar mittlerweile drei große Tierhäuser, in denen man über 60 Arten unabhängig vom Wetter im Warmen und Trockenen erleben kann, aber die meisten planen einen Zoobesuch trotzdem eher bei warmen, trockenen Bedingungen.“ Bei den Tieren ist die Wettervorliebe nicht ganz so einheitlich: „Wir haben hier rund 200 Tierarten aus allen Kontinenten und Klimazonen. Unter unseren tierischen Bewohnern hat deshalb jedes Wetter seine Fans“, weiß die Biologin. „Die Wasserböcke auf der Afrikawiese zum Beispiel haben das regnerische Frühjahr gefeiert, weil sie es lieben, wenn sich auf der Afrikawiese Pfützen und Wassergräben bilden. Löwen und Geparden hingegen mögen feucht-kalte Witterung überhaupt nicht und ziehen [...]

Affenhitze im Zoo2024-08-07T13:31:24+02:00
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