Über Alexandra Japes

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Fasten und Fisch – Ostern im Tierreich

Der Karfreitag zeigt sich in diesem Jahr regnerisch und kühl, „ganz dem Anlass angemessen“, findet Alexandra Japes, „schließlich wird an diesem Feiertag im Christentum an ein schlimmes Ereignis gedacht.“ Passend dazu üben sich viele Menschen entweder schon die ganze Fastenzeit über oder aber zumindest an diesem einen Tag in Verzicht, fasten entweder komplett oder essen kein Fleisch und greifen stattdessen auf Fisch zurück. „Unsere tierischen Zoobewohner interessieren sich nicht für menschliche Bräuche, für die ist der Karfreitag ein Tag wie jeder andere auch“, sagt die Pressesprecherin des Zoo Neuwied. „Daher steht Fisch heute bei genauso vielen Tieren auf dem Speiseplan, wie sonst auch.“ Reine Fischfresser sind vor allem die Humboldtpinguine und die Seehunde, „wobei letztere ja aktuell aufgrund des Neubaus unserer Seehundanlage nicht bei uns sind“, erklärt die Biologin. „Diese Arten ernähren sich nahezu ausschließlich von Fisch. Bei den Pinguinen füttern wir im Zoo hauptsächlich kleine Heringe, Lodde und Sprotten, also kleinere Fischarten, die die Humboldtpinguine arttypisch im Stück runterschlucken. Die Seehunde bekommen eher größere Heringe oder auch mal Makrelen.“ Aber nicht nur die Größe ist bei der Auswahl der Futterfische entscheidend: „Wichtig ist, dass im Meer lebende Fischfresser auch nur Meeresfisch zu fressen bekommen. [...]

Fasten und Fisch – Ostern im Tierreich2025-04-17T08:41:23+02:00

Hilfe für einheimische Wildtiere

Schon früh morgens streiten sich zwei Elstern lautstark um den besten Platz im Baum, während eine dritte einen Schnabel voll dünnen Zweigen heranträgt. „Die Balz- und Nestbausaison der heimischen Wildvögel hat begonnen“, weiß Maximilian Birkendorf. Für den Vogelkurator im Zoo Neuwied hat dies in den vergangenen Jahren den Startschuss in eine besonders arbeitsreiche Zeit bedeutet: „Im Rahmen unseres Artenschutzauftrags haben wir bisher parallel zum Zoobetrieb hinter den Kulissen eine Auffangstation für einheimische Wildtiere betrieben. Dort haben wir verwaiste Jungtiere oder verletzte Individuen der verschiedensten einheimischen Vogel- und Säugetierarten, die uns aus der Bevölkerung gebracht wurden, gepflegt und nach Möglichkeit anschließend wieder in der Nähe ihres Fundortes in die Natur entlassen.“ Dies ist leider in Zukunft nicht mehr möglich. Der Kurator erklärt: „Die Auffangstation war für uns nur praktikabel, solange wir sie neben dem eigentlichen Zoobetrieb her betreiben konnten. Die Mitarbeitenden in der Tierpflege haben jahrzehntelang neben unserem Zoobestand auch die Findlinge betreut, in Räumlichkeiten, die keine klare Abgrenzung von den übrigen Arbeitsbereichen hatten.“ Aufgrund des massiv angestiegenen Tierseuchengeschehens in Mitteleuropa in den letzten Jahren ist dies so nicht mehr durchführbar. Während die Vogelgrippe bis vor einigen Jahren noch ein rein saisonales Phänomen war, ist sie [...]

Hilfe für einheimische Wildtiere2025-04-10T09:39:01+02:00

Ameisenbär-Umzug

„Schau mal Mama, den haben wir ja noch nie gesehen!“ Das Mädchen drückt die Nase an die Fensterscheibe, während die Mutter laut überlegt: „Ich glaube, der ist auch neu hier…?“ Alexandra Japes hat die Szene beobachtet und erklärt: „Der Große Ameisenbär ist schon seit 2018 bei uns im Zoo Neuwied. Neu im Zoo ist er also nicht, aber neu an diesem Standort. Er hat nämlich in der neuen Südamerika-Anlage ein eigenes Gehege bekommen, das er im Herbst 2024 bezogen hat.“ Geboren ist Bramble, der Große Ameisenbär, 2017 im Zoo Belfast in Nordirland. Knapp ein Jahr später zog er nach Neuwied um, um in der neu gebauten Prinz Maximilian zu Wied Halle den südamerikanischen Tierbestand zu ergänzen. Er bekam Schlafboxen neben dem Gehege der Flachlandtapire, mit denen er sich Innen- und Außengehege teilen sollte. „Für die Vergesellschaftung, also die Gemeinschaftshaltung von Großen Ameisenbären und Flachlandtapiren gibt es in der Zoowelt zahlreiche Vorbilder“, weiß Biologin Alexandra Japes. „Im Allgemeinen funktioniert diese Artkombination gut: Da die Tiere völlig unterschiedliche Nahrungsressourcen nutzen kommt es nicht zu Konkurrenz und häufig werden sogar friedliche Interaktionen beobachtet“, berichtet die Pressesprecherin des Zoo Neuwied. „Auch bei uns sah es anfangs sehr vielversprechend aus [...]

Ameisenbär-Umzug2025-04-04T09:37:33+02:00

Neuzugang im Raubtierrevier

Zögerlich, den langbeinigen Körper leicht geduckt, kommt das Tier langsam näher. Mit eingezogenem Schwanz, den Kopf mit den großen Ohren leicht gesenkt, nimmt der rotbraune Rüde seinen ganzen Mut zusammen und schnappt sich das angebotene Beutestück. „Buster ist noch jung und außerdem neu bei uns. Da ist es total normal, dass er noch etwas schüchtern ist. Aber man merkt schon, dass er im Grunde ein neugieriges Wesen hat“, beschreibt Petra Becker den Mähnenwolf. Buster wurde 2023 im britischen Exmoor Zoo geboren und sollte eigentlich schon im vergangenen Jahr nach Neuwied umziehen. „Leider dauert die Organisation von Tiertransporten aus Großbritannien seit dem Brexit ewig und bringt einen unglaublichen Papierkrieg mit sich“, erläutert die Tierpflegerin die Gründe für die Verzögerung. Busters Herkunft von außerhalb der EU ist auch der Grund dafür, dass der Mähnenwolf die ersten vier Wochen nach seiner Ankunft im Februar isoliert in Quarantäne verbringen musste: Veterinärmedizinische Auflagen machten das notwendig. Der Umzug nach Neuwied geschah auf die Empfehlung des EEP-Koordinators, der die europäische Zoo-Population managt. Mähnenwölfe sind in ihrem natürlichen Lebensraum in Südamerika bedroht, was hautsächlich am Verlust geeigneter Lebensräume liegt. Mähnenwölfe sind Bewohner offener Graslandschaften wie Chaco oder Cerrado, wo sie trotz ihrer [...]

Neuzugang im Raubtierrevier2025-03-27T17:03:19+01:00

Mehr Schlamm für die Flamingos

Die erste Tieranlage, die Besucher des größten Zoos von Rheinland-Pfalz begrüßt, ist das Gehege der Rosaflamingos. Gleich hinter dem Kassenbereich liegt die offene Anlage mit dem Teich – die Flamingos halten sich jedoch meist eher im hinteren Teil der Anlage auf. Vogelkurator Maximilian Birkendorf weiß, warum: „Das Wasserbecken hier vorne hat für die Flamingos keinen wirklichen Wert. Da es sich nicht um einen Naturteich handelt, finden sie hier keine Nahrung. Flamingos sind darauf spezialisiert ihre Nahrung mit ihrem Seihschnabel aus dem Wasser zu filtern, hauptsächlich Kleinstlebewesen. Bei uns bekommen sie ersatzweise spezielle Schwimmpellets, die wir aber in großen Schalen anbieten. Ansonsten hätten wir in dem großen Teich immer Probleme mit Futterresten, die dort zu gammeln beginnen und ein hygienisches Problem darstellen würden.“ Auch von der Nahrungsaufnahme abgesehen nutzen die langbeinigen Vögel den Teich kaum: „Zwar halten sich Flamingos auch aus anderen Gründen als zum Fressen im Wasser auf, balzen und paaren sich bevorzugt dort und bauen ihre Schlammnester am oder im Wasser, aber dazu brauchen sie flache, schlammige Gewässer. Der Teich ist dafür zu tief und zu klar. Deshalb wird hier jetzt umgebaut“, kündigt der Kurator an. Der aktuell vorhandene Schlammbereich der Flamingoanlage ist zu [...]

Mehr Schlamm für die Flamingos2025-03-20T09:31:44+01:00

Typisch Australien, Typisch Neuwied

In sanftes Morgenlicht getaucht liegt die Wiese da, Emus lassen ihre kehligen Rufe hören und träge hüpfen ein paar Kängurus von einem sonnenbeschienenen Fleck zum anderen. Für diesen Anblick muss man nicht nach Australien reisen, ein Besuch im Zoo Neuwied genügt. Zoodirektor Mirko Thiel erklärt, warum: „Die australische Tierwelt ist schon seit den Gründungstagen in den Siebzigern stark vertreten bei uns, da der Zoogründer gute Kontakte nach Australien hatte. Und obwohl die Tiergärtnerei sich seitdem enorm weiterentwickelt hat und auch bei uns in Neuwied die Tierhaltung einem ständigen Wandel unterliegt, halten wir gern an dieser Tradition fest.“ Erst im Herbst wurde eine große, begehbare Voliere für australische Vögel eröffnet, und auch im Exotarium sind zahlreiche australische Reptilien zu finden. „Die Tiergruppe, an die jeder sofort denkt, wenn er ‚Australien‘ hört, sind aber natürlich die Beuteltiere“, glaubt der Zoologe. „Diese urtümliche Säugetiergruppe gibt es, mit Ausnahme der amerikanischen Beutelratten, nämlich nur in Australien.“ Beuteltiere zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Jungen in einem extrem frühen Stadium zur Welt bringen, wenn diese noch völlig unterentwickelt sind, ähnlich dem Embryo eines höheren Säugetiers. „Diese winzigen, gummibärchengroßen Jungen schaffen es dann, selbstständig den Weg in den Beutel der [...]

Typisch Australien, Typisch Neuwied2025-03-13T13:53:38+01:00

Willkommen, Peppone

Es ist ein sonniger, aber kalter Februartag im Zoo Neuwied – trotzdem kommen die sechs Menschen, die die Kiste schleppen, ganz schön ins Schwitzen. Kein Wunder, denn die Transportkiste beherbergt einen gut 200 kg schweren Flachlandtapir, der soeben als Neuzugang im Zoo angekommen ist und nun vom Transportfahrzeug zum Eingang in die Tapirbox befördert werden muss. „Wenn ein neues Tier in den Zoo einzieht, wird es nach dem Transport in der Regel immer erst in einen separaten Bereich gebracht“, erklärt Kurator Maximilian Birkendorf. „So ein Transport ist immer mit Anspannung verbunden, egal wie reibungslos er abläuft. Das Tier wird in eine neue Umgebung gebracht, die ihm erstmal völlig fremd ist. Daher minimieren wir die neuen Reize in den ersten Tagen, so gut es geht. Das geht am besten im Innenbereich und erstmal ohne Kontakt zu neuen Artgenossen.“ Bei Peppone handelt es sich um ein 11 Jahre altes Flachlandtapir-Männchen, das im Zoo Duisburg zur Welt gekommen ist und auch bis dato dort gelebt hat, seit dem Tod seines Vaters im Herbst allein. Nun soll er, im Rahmen eines groß angelegten Ringtausches, welcher vom Erhaltungszuchtprogramm der bedrohten Art initiiert wurde, in Neuwied Tapirweibchen May-May Gesellschaft leisten. Der [...]

Willkommen, Peppone2025-02-27T09:57:51+01:00

Gecko-Expedition ins Exotarium

Einladend warm empfängt das Exotarium im Zoo Neuwied Besucher, die während ihres winterlichen Zoobesuches hier eintreten. Neben einigen Wirbellosen und Amphibien gibt es hier vor allem Reptilien zu bestaunen. Von den mehr als 40 Arten schinden vor allem Krokodilkaimane, riesige Netzpythons und die drachenähnlichen Leguane Eindruck bei den Besuchern. Viele kleinere Arten hingegen finden weniger Beachtung – völlig zu Unrecht, findet David Otte: „Ich finde, es ist gerade das Tolle an den großen, naturnah gestalteten Terrarien hier im Exo, dass die Tiere eben nicht auf dem Präsentierteller sitzen, sondern wie im natürlichen Lebensraum mit der Umgebung verschmelzen. Man muss sich Zeit nehmen um sie zu entdecken, ein bisschen wie in einem Wimmelbuch. Wenn man dann eine kleine, gut getarnte Echse auf einem Ast sitzen sieht, freut man sich besonders, weil sich die Geduld ausgezahlt hat. Bei einem Zoobesuch mit Kindern kann man daraus einen kleinen Wettstreit machen.“ Besonders schwer zu entdecken, weil sie als überwiegend nachtaktive Echsen tagsüber meist bewegungslos verharren, sind Geckos. Während viele Reptilien die Menschen zwar faszinieren, ihnen aber auch ein wenig unheimlich sind, sind Geckos mit ihren großen, runden Augen und kurzen Schnauzen den meisten Menschen sympathisch. Trotzdem - oder gerade [...]

Gecko-Expedition ins Exotarium2025-02-20T16:54:43+01:00

Zahlen, bitte! – Inventur der Tiere

Nach mehreren Tagen Zählung und mehrfacher Kontrolle ist die jährliche Inventur der Tiere im Zoo Neuwied abgeschlossen: „Zum Jahresstart 2025 hielt der Zoo Neuwied 2033 Tiere aus 185 verschiedenen Arten“, fasst Jasmin Kuckenberg zusammen. Die stellvertretende Zoodirektorin ergänzt erklärend: „Diese Zahl erheben wir einerseits, um sie den Behörden zu übermitteln. Zum anderen ist es auch für uns selbst immer interessant zu sehen, wie sich der Bestand im Laufe des Jahres entwickelt hat. Natürlich führen wir das ganze Jahr über Buch über Zu- und Abgänge, sowie Geburten und Todesfälle, aber wie sich diese Einzelereignisse in der Summe auswirken sieht man erst dann.“ Die Biologin gibt ein Beispiel: „Die Grauen Riesenkängurus sind eine unserer Flaggschiff-Arten, für die der Zoo Neuwied weithin bekannt ist, da wir schon seit den Gründungstagen die größte Herde dieser Tiere in Europa halten. 2023 haben wir den Bestand jedoch stark reduziert, da sich die Gruppe immer weiter vergrößert hatte und eine Geburtenkontrolle hier nicht so einfach ist. Daher hatten wir Anfang 2024 nur noch 33 Individuen, und jetzt, Anfang 2025, sind es bereits wieder 42. Das zeigt uns, dass unsere Entscheidung richtig war und sich die Größe der Herde von allein in kurzer [...]

Zahlen, bitte! – Inventur der Tiere2025-02-13T12:27:48+01:00

Ein Tag gegen das Artensterben!

Der Aktionstag „Reverse the Red“ findet weltweit am 7. Februar statt und soll die Aufmerksamkeit auf den Kampf gegen das globale Artensterben lenken. Der Name "Reverse the Red" (zu Deutsch: "Das Rote umkehren") bezieht sich auf die Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN. Diese Liste erfasst Tier- und Pflanzenarten und bewertet, wie stark sie bereits von der Ausrottung bedroht sind. An diesem Tag zeigen Zoos, Aquarien und botanische Gärten, wie ihre erfolgreichen Artenschutzprojekte dazu beitragen, dass Arten auf der Roten Liste in weniger bedrohte Kategorien zurückgestuft werden können. „Zoos, Aquarien und botanische Gärten können ein entscheidendes Bindeglied zwischen Schutzmaßnahmen im natürlichen Lebensraum und dem Erhalt einer Art außerhalb des natürlichen Lebensraums sein“, ist sich Alexandra Japes sicher. Sie ist im Zoo Neuwied für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und sagt mit Überzeugung: „Die Beiträge von Zoos in den Bereichen Haltung und Vermehrung, Wiederansiedlung, Bildung, Forschung und tiermedizinischer Versorgung haben bereits bei vielen Arten positive Entwicklungen auf der Roten Liste ermöglicht. Zudem bringen Zoos Menschen und Natur näher zusammen, denn wir schützen nur, was wir kennen und schätzen“, erklärt die Biologin. „Durch den Besuch und die Unterstützung von Zoos können Menschen entscheidend dazu beitragen, wichtige Programme und [...]

Ein Tag gegen das Artensterben!2025-02-07T16:43:27+01:00
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