Zahlen, bitte! – Inventur der Tiere

Nach mehreren Tagen Zählung und mehrfacher Kontrolle ist die jährliche Inventur der Tiere im Zoo Neuwied abgeschlossen: „Zum Jahresstart 2025 hielt der Zoo Neuwied 2033 Tiere aus 185 verschiedenen Arten“, fasst Jasmin Kuckenberg zusammen. Die stellvertretende Zoodirektorin ergänzt erklärend: „Diese Zahl erheben wir einerseits, um sie den Behörden zu übermitteln. Zum anderen ist es auch für uns selbst immer interessant zu sehen, wie sich der Bestand im Laufe des Jahres entwickelt hat. Natürlich führen wir das ganze Jahr über Buch über Zu- und Abgänge, sowie Geburten und Todesfälle, aber wie sich diese Einzelereignisse in der Summe auswirken sieht man erst dann.“ Die Biologin gibt ein Beispiel: „Die Grauen Riesenkängurus sind eine unserer Flaggschiff-Arten, für die der Zoo Neuwied weithin bekannt ist, da wir schon seit den Gründungstagen die größte Herde dieser Tiere in Europa halten. 2023 haben wir den Bestand jedoch stark reduziert, da sich die Gruppe immer weiter vergrößert hatte und eine Geburtenkontrolle hier nicht so einfach ist. Daher hatten wir Anfang 2024 nur noch 33 Individuen, und jetzt, Anfang 2025, sind es bereits wieder 42. Das zeigt uns, dass unsere Entscheidung richtig war und sich die Größe der Herde von allein in kurzer [...]

Zahlen, bitte! – Inventur der Tiere2025-02-13T12:27:48+01:00

Ein Tag gegen das Artensterben!

Der Aktionstag „Reverse the Red“ findet weltweit am 7. Februar statt und soll die Aufmerksamkeit auf den Kampf gegen das globale Artensterben lenken. Der Name "Reverse the Red" (zu Deutsch: "Das Rote umkehren") bezieht sich auf die Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN. Diese Liste erfasst Tier- und Pflanzenarten und bewertet, wie stark sie bereits von der Ausrottung bedroht sind. An diesem Tag zeigen Zoos, Aquarien und botanische Gärten, wie ihre erfolgreichen Artenschutzprojekte dazu beitragen, dass Arten auf der Roten Liste in weniger bedrohte Kategorien zurückgestuft werden können. „Zoos, Aquarien und botanische Gärten können ein entscheidendes Bindeglied zwischen Schutzmaßnahmen im natürlichen Lebensraum und dem Erhalt einer Art außerhalb des natürlichen Lebensraums sein“, ist sich Alexandra Japes sicher. Sie ist im Zoo Neuwied für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und sagt mit Überzeugung: „Die Beiträge von Zoos in den Bereichen Haltung und Vermehrung, Wiederansiedlung, Bildung, Forschung und tiermedizinischer Versorgung haben bereits bei vielen Arten positive Entwicklungen auf der Roten Liste ermöglicht. Zudem bringen Zoos Menschen und Natur näher zusammen, denn wir schützen nur, was wir kennen und schätzen“, erklärt die Biologin. „Durch den Besuch und die Unterstützung von Zoos können Menschen entscheidend dazu beitragen, wichtige Programme und [...]

Ein Tag gegen das Artensterben!2025-02-07T16:43:27+01:00

Kleine Eulen, großer Erfolg!

Trotz des grauen, wenig zoofreundlichen Wetters ist Kurator Maximilian Birkendorf bestens gelaunt, denn aus Ostfriesland haben ihn gute Neuigkeiten erreicht: „Das Wiederansiedelungsprojekt in Aurich, an das wir in den Jahren 2023 und 2024 jeweils mehrere im Zoo geschlüpfte Steinkäuze abgegeben haben, zeigt gute Erfolge!“ Der Steinkauz wird zwar auf globaler Ebene als „nicht gefährdet“ eingestuft, in Mitteleuropa sind die Bestandszahlen jedoch alarmierend rückläufig und in manchen Gebieten ist der kleine Kauz sogar bereits völlig verschwunden. So war es auch in Ostfriesland, wo bereits seit Jahrzehnten keine Steinkäuze mehr zu beobachten waren. Um dies zu ändern hat die Jägerschaft Aurich, die als Naturschutzverein anerkannt ist, 2022 ein Projekt zur Wiedereinbürgerung des Steinkauzes ins Leben gerufen. In mehreren großen, an Waldrändern und Freiflächen aufgestellten Volieren werden im Spätsommer im Frühling geschlüpfte Jungvögel paarweise zusammengesetzt, welche dann im kommenden Frühjahr selbst brüten. Gemeinsam mit ihrem flüggen Nachwuchs werden die Vögel im Spätsommer in die Natur entlassen, um Platz für neue Brutpaare zu machen. „Die Tiere, die wir 2023 an das Projekt abgegeben haben, sind also mittlerweile samt ihrem Nachwuchs in der ostfriesischen Offenlandschaft angesiedelt worden. Im kommenden Frühjahr ziehen sie dann hoffentlich ihre nächste Brut im natürlichen Lebensraum [...]

Kleine Eulen, großer Erfolg!2025-01-31T10:13:12+01:00

Ein Jahr für Artenschutz und Umweltbildung

Ende Januar steht die Ausgabe der Halbjahreszeugnisse kurz bevor, und für viele junge Menschen der Abschlussklassen finden in den darauffolgenden Monaten die Abiturprüfungen oder die zentralen Prüfungen zum Ende der 10. Klasse statt. Und dann? „Viele sind sich nicht sicher, was der richtige Ausbildungsberuf für sie ist. Und junge Menschen, die ein Studium anstreben, haben nach dem Abi oft das Gefühl, erstmal etwas anderes machen zu wollen, bevor sie an der Uni quasi weiter die Schulbank drücken“, weiß Biologin Jasmin Kuckenberg. „Bei mir war das genauso, ich wollte eine Pause von Prüfungen und Lehrbüchern. Einfach etwas praktisches machen“, erinnert sie sich. Sie entschied sich für ein freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ), und war vor über 20 Jahren die erste FÖJlerin im Zoo Neuwied. „Das Freiwilligenjahr im sozialen Bereich, das FSJ, das man beispielsweise in vielen Kitas und anderen sozialen Bereichen leisten kann, ist vielen ein Begriff. Meine Interessen lagen aber eher im Bereich Natur und Umwelt.“ Das Freiwillige ökologische Jahr wird genau wie das FSJ auf Landesebene organisiert, auf foej-rlp.de finden interessierte junge Menschen neben allen wichtigen Informationen und der Möglichkeit, sich zu bewerben auch eine Liste aller Einsatzstellen, die Plätze für das Freiwilligenjahr anbieten. „Neben [...]

Ein Jahr für Artenschutz und Umweltbildung2025-01-24T12:37:49+01:00

Nachwuchs bei den Nachtaffen

Obwohl das neue Jahr alles andere als sonnig startet, müssen sich die Augen an diesem trüben 1. Januar nach Betreten des Südamerikahauses im Zoo Neuwied trotzdem erst an die dunkle Umgebung gewöhnen. „Im Nachttierbereich unserer Prinz Maximilian zu Wied Halle haben wir einen umgekehrten Tag-Nacht-Rhythmus, bei dem es nachts taghell ist, und tagsüber etwa so dunkel wie in einer Vollmondnacht“, erklärt Alexandra Japes. „Dadurch sind die nachtaktiven Bewohner dieser Gehege tagsüber während der Öffnungszeit des Zoos wach und aktiv, und somit für die Besucher zu sehen – diese müssen sich allerdings etwas Zeit nehmen, bis sich ihre Augen auf die Lichtverhältnisse eingestellt haben.“ Diese Wartezeit in Kauf zu nehmen lohne sich im Moment ganz besonders, versichert die Pressesprecherin des Zoos: „Seit Ende November ziehen unsere Nachtaffen nämlich erstmals ein Jungtier groß. Ich habe in über 13 Jahren Zoo schon viele Tierkinder gesehen und ich glaube, der kleine Nachtaffe ist das niedlichste von allen“, verrät die Biologin. „Nachtaffen haben ohnehin im Verhältnis zum Körper die größten Augen aller Primaten, um in ihrem nächtlichen Lebensraum möglichst gut zu sehen, und mit seinen riesigen dunklen Kulleraugen in dem kleinen Gesicht kann ich mir kaum vorstellen, dass irgendjemand sich [...]

Nachwuchs bei den Nachtaffen2025-01-21T12:47:09+01:00

Familienstreit im Tierreich

Der Zoo Neuwied liegt morgens in vorweihnachtlicher Stille da, als plötzlich aufgeregtes Gekreisch ertönt: Zwei Totenkopfäffchen jagen sich lautstark durch die Anlage. Alexandra Japes, die Pressesprecherin des Zoos, sieht das gelassen: „Bei den Totenkopfäffchen kommt es immer mal wieder zu Reibereien, wie bei allen anderen Primaten auch - einschließlich des Menschen. Und da Tiere ihre Differenzen nicht ausdiskutieren können, wird es dann eben auch mal laut im Gehege und es kommt zu Handgreiflichkeiten. Streit kommt eben in den besten Familien vor, nicht immer muss das ein Indikator für ein größeres Problem sein.“ Trotzdem wird natürlich immer genau beobachtet, ob sich die Situation von allein entspannt. „Das ist zum Glück in den allermeisten Fällen so“, beruhigt die Biologin. „Oft ist der Anlass für den Streit eine Kleinigkeit, wie zum Beispiel ein besonders leckeres Futterstück, das beide Tiere gerne hätten, oder ein Gruppenmitglied ist einem Jungtier zu nahe gekommen, welches dann von der Mutter verteidigt wird. Die aus solchen Situationen entstehenden Streitigkeiten sind ganz wichtig, um den Status der Tiere untereinander zu klären, und dürfen deshalb nicht unterbunden werden“, erklärt Japes. Besonders viele Kämpfe gibt es bei jungen Tieren. „Wer selbst Kinder hat weiß, dass Streit unter [...]

Familienstreit im Tierreich2025-01-21T12:40:53+01:00

Erstzucht bei den Wickelskinken

Seit seiner Eröffnung im Jahr 2011 hat es im Exotarium, dem modernen Terrarienbereich des Zoo Neuwied, schon viele erfreuliche Zuchterfolge gegeben. „Es ist nur schade, dass die Zoobesucher die Jungtiere kaum sehen können, weil wir sie hinter den Kulissen ausbrüten und großziehen“, bedauert Tierpfleger Thorben Maur. „Wir können immer nur erzählen, dass wir erfolgreich züchten, aber sichtbar ist der Erfolg nicht.“ Der Grund für dieses Vorgehen ist das fehlende Brutpflegeverhalten der allermeisten Reptilien: Nach der Eiablage ist die Sache erledigt und die Eier werden sich selbst überlassen. Würden die Jungtiere in unmittelbarer Umgebung der erwachsenen Tiere schlüpfen, wie es in einem Terrarium der Fall wäre, bestünde die Gefahr, dass die Eltern den eigenen Nachwuchs als Beutetiere betrachten und fressen. Daher werden Reptilieneier in der Terraristik üblicherweise aus den Terrarien entnommen, im Inkubator bebrütet und die Jungtiere werden erst dann mit den Eltern zusammengesetzt, wenn sie groß genug sind, nicht mehr als Beute zu enden – in der Zoowelt werden sie dann jedoch meist schon an andere Einrichtungen weitergegeben. „Aber diesmal ist das anders“, freut sich Maur, der Revierleiter des Exotariums. „Die Wickelskinke, die aufgrund ihrer beachtlichen Größe und natürlichen Verbreitung auch ‚Salomonen-Riesenskinke‘ genannt werden, gehören [...]

Erstzucht bei den Wickelskinken2025-01-21T12:30:50+01:00

Zoo Neuwied erhält EAZA-Zertifizierung

Der Zoo Neuwied hat erfolgreich die Zertifizierung durch den Europäischen Verband für Zoos und Aquarien (EAZA) erworben und wurde als Vollmitglied anerkannt. „Der Zoo Neuwied erfüllt und übertrifft eindeutig die EAZA-Standards, und das Screening-Team war von den außergewöhnlichen Leistungen und Fortschritten der letzten Jahre äußerst beeindruckt“, erklärt Endre Papp, der Vorsitzende der Europäischen Vereinigung der Zoos und Aquarien. Das Zertifizierungskomitee äußerte sich positiv über das bemerkenswerte Engagement des Teams in den Bereichen Tierpflege, Gehegegestaltung und Umweltbildung. „Wir sind äußerst stolz auf diese Akkreditierung und freuen uns über die Anerkennung unserer Arbeit, zu der alle Mitarbeiter beigetragen haben“, so Zoodirektor Mirko Thiel. Der Prozess der Zertifizierung erstreckte sich über einen längeren Zeitraum und stellte für alle Mitarbeitenden eine zusätzliche Herausforderung dar, die sie neben ihren täglichen Aufgaben bewältigen mussten. Zootierpfleger, Techniker und die Zoologische Abteilung überprüften jede Anlage bis ins kleinste Detail auf die Einhaltung der Vorgaben. Ein umfassender Fragebogen mit 100 Fragen zu Themen wie Zuchtprogrammen, Artenschutzprojekten, medizinischer Versorgung und Nachhaltigkeit wurde im Vorfeld ausgefüllt. Während einer mehrtägigen Vor-Ort-Prüfung wurde der Zoo Neuwied von drei internationalen Prüfern intensiv begutachtet. Dabei lag der Fokus auf verschiedenen Aspekten der Haltung, Pflege und Zucht von Wildtieren sowie auf den [...]

Zoo Neuwied erhält EAZA-Zertifizierung2025-01-21T12:24:34+01:00

Die Wunschliste der Tiere

Wunschzettel schreiben gehört bei vielen Kindern, und manchem Erwachsenen, fest zum alljährlichen Vorweihnachts-Programm. Auch im Zoo Neuwied wird seit 2017 immer im November eine Wunschliste zusammengestellt: Statt Videospielen, Rennautos und Puppenhäusern stehen hier jedoch ganz andere Wünsche drauf. Tierpflegerinnen und Tierpfleger, Kuratoren, Handwerker und Tierärzte sammeln hier Dinge, die ihnen die Arbeit für und mit ihren tierischen Schützlingen erleichtern oder den Tieren selbst das Leben abwechslungsreicher, interessanter oder bequemer gestalten. „Im Gegensatz zu den meisten anderen Zoos in Deutschland muss sich der Zoo Neuwied zum größten Teil selbst finanzieren, da er privat geführt wird. Der Zuschuss aus der öffentlichen Hand zum laufenden Betrieb liegt bei weit unter 10%. Der sprichwörtliche Löwenanteil muss also selbst aufgebracht werden, hauptsächlich durch Eintrittsgelder und auch durch Spenden“, erklärt Zoodirektor Mirko Thiel. „Wir arbeiten daher sehr kostenbewusst, vergleichen die Preise für Futtermittel, Baumaterial und Dienstleistungen vor jeder Anschaffung ganz genau – an der Qualität können und wollen wir aber nicht sparen. Wir können die Tierhäuser und Gehege auch nicht einfach weniger heizen um die Energiekosten zu senken. Daher sparen wir, wie die meisten Menschen, eher am Luxus.“ Wobei die Luxusgüter eines Zoos nicht goldene Armbanduhren, Wochenendtrips oder teure Parfüms sind: [...]

Die Wunschliste der Tiere2024-11-08T10:34:11+01:00

Willkommen im Outback

Nach zweieinhalb Jahren Planung und Bau wurde im Zoo Neuwied heute eine neue Tieranlage eröffnet, die ihresgleichen sucht: Ein 1000 Quadratmeter großes, für Besucher begehbares Gehege für australische Vögel. „Bereits als der Zoo in den 70er Jahren noch ‚Tierpark Hubertushof‘ hieß, lag ein Haltungsschwerpunkt auf der australischen Fauna, wovon die größte Känguruherde Europas noch heute zeugt“, erinnert sich Zoodirektor Mirko Thiel. „Mit dieser Anlage schlagen wir also sozusagen die Brücke zwischen einer alten Tradition und moderner Tierhaltung.“ Die Baugenehmigung für die zum Teil aus Landesmitteln geförderte Anlage wurde bereits 2022 erteilt. Aufgrund der äußerst dynamischen Lage im Bausektor und Unklarheiten bezüglich der Statik verzögerte sich der Baubeginn jedoch, sodass erst 2023 mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden konnte. „Was als relativ simples Projekt angedacht war, hat zwischenzeitlich viele Nerven gekostet“, erinnert sich Dieter Neuer, der kaufmännische Geschäftsführer des Zoos, der als gelernter Architekt das Projekt für den Zoo koordiniert hat. „Umso glücklicher sind wir, dass die Anlage nun nach allen Komplikationen und Verzögerungen endlich fertig ist, und unser Zoo somit um eine Attraktion reicher.“ Jan Einig, der als Oberbürgermeister der Stadt Neuwied das Amt des Vorsitzenden des Fördervereins Zoo Neuwied e.V. bekleidet, eröffnete im Beisein [...]

Willkommen im Outback2024-11-08T10:28:05+01:00
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